Zwanzig-Dreiundzwanzig: Das Jahr geht zu Ende. Zeit fĂŒr einen kleinen bebilderten RĂŒckblick; Zeit, die vergangenen 12 Monate noch einmal ins GedĂ€chtnis zu holen. Gerade fĂŒr die zweite JahreshĂ€lfte war es schwer, das eine Bild des Monats zu finden. Andererseits gibt es in einem Monate kein einziges â im Oktober.
Das Jahr stand ganz im Zeichen von Neuem: Neue Arbeitsstelle, neue AusrĂŒstung, neue Orte.
Die Experimentierfreude kehrte phasenweise zurĂŒck. Und doch zeigen die folgenden 16 Aufnahmen recht deutlich, wo mein Fokus liegt: als stiller Beobachter mit Licht und rĂ€umlicher Tiefe zu spielen. Manche dieser Bilder mögen gefĂ€llig wirken, andere sind eher eigenwillig.
Ich wĂŒnsche Euch viel SpaĂ bei dieser kleinen RĂŒckschau.
Januar:
Eine kurze Verschnaufpause nach einem langen Arbeitstag fĂŒhrt mich zu dem Symbol meines jetzigen TĂ€tigkeitsbereiches: zur Burg Steinsberg oberhalb von Sinsheim â dem âKompass des Kraichgausâ.
Es ist etwas verschneit und der Blick schweift ĂŒber die HĂŒgel nach Nordwesten.
Februar:
Ein Sonntagnachmittag fĂŒhrt mich in die NĂ€he von Bruchsal. So langsam beginne ich die neue Freiheit eines eigenen Fahrzeuges zu schĂ€tzen. Und ich bin stĂ€ndig auf der Suche nach neuen Fotospots, vor allem entlang der Bruchzone des Oberrheingrabens. An der Michaelskapelle bei Untergrombach ist recht viel Betrieb und doch schaffe ich es, mich aus dem GetĂŒmmel fern zu halten. Die Sonne steht tief und sorgt fĂŒr lange Schatten.
MĂ€rz:
Die Auswahl war schwer, weshalb ich Euch zwei Aufnahmen zeige. GegensÀtzlicher könnten diese kaum sein.
Bild eins vereint meine Liebe zu den Himmelslichtern mit Experimentierfreude.
Erneut bahnte sich ein Treffen der zwei hellsten Planeten Venus und Jupiter an. Die Tage zuvor hatte ich bereits an anderen Orten in der Stadt das Schauspiel beobachtet. Zum Monatsbeginn zog ich auf den kalten Hausberg Heidelbergs und bastelte aus einem Stapel Aufnahmen dieses 15-minĂŒtige Untergangsbild ĂŒber der Stadt zusammen.
Bild zwei zeigt erneut einen Blick von oben; den Blick auf eine groĂe Stadt am spĂ€ten Nachmittag.
Ich bin fĂŒr ein paar Tage in Berlin und sauge das Leben dieser pulsierenden GroĂstadt in mich auf. Nach einer recht spontanen Idee stehe ich auf einem Aussichtspunkt am Potsdamer Platz. Kurz lichten sich die Wolken und die Sonne taucht die Leipziger StraĂe in warmes Licht. Die HochhĂ€user werfen lange Schatten.
April:
Sanfte HĂŒgel â schon wieder? Nunja, ich bin viel im sĂŒdlichen Odenwald und im nördlichen Kraichgau unterwegs. Diese Gegend ist von vielen HöhenzĂŒgen und kleinen Taleinschnitten geprĂ€gt. Die folgende Ansicht habe ich seit Wochen im Kopf und an diesem Sonntagnachmittag kann ich sie umsetzen. Der Blick schweift vom Lobenfelder Ortseingang gen Wiesenbach durch ein weites Tal.
Mai:
Gleiches Spiel wie im Vormonat. Nur dieses Mal von einem anderen Ort: der Steinsberg. Im Gegensatz zum Januar-Bild ist die Blickrichtung dieses Mal Norden, mit dem Königstuhl im Hintergrund.
Dieser montĂ€gliche Ausflug sollte Folgen haben. Ich verzweifele am defekten Bildstabilisator meines alten Teles und beginne, nach Neuem zu schauen…
Juni:
…und vier Tage spĂ€ter kann ich es in den Ruhestand schicken. Aber nicht nur das Tele geht in Rente, auch meine geliebte âAlte Dameâ feiert kurz darauf ihren Abschied.
Da dieser Monat mit einem Wechsel meiner AusrĂŒstung verbunden ist, zeige ich Euch zwei Bilder, die dies gut illustrieren.
Bild eins ist eines der letzten mit meiner D300s und eines der ersten mit dem 100-400-er Tamron.
Eigentlich soll es wieder an der Steinsberg entstehen, doch an diesem Freitagabend ist der Parkplatz ĂŒberfĂŒllt. So ziehen eine gute Freundin und ich weiter nach SĂŒden. An der Ravensburg bei Sulzfeld ist es ruhig.
Wir sind nicht die Einzigen, die eine Blick von Oben genieĂen möchten. Am Westhimmel sind mehrere Ballone unterwegs. Den folgenden lichte ich mit 350 Millimetern Brennweite ab, wie er ĂŒber den Kraichgau schwebt.
Bild zwei entsteht am letzten Tag des Monats bei Neckarbischofsheim. Es ist mal wieder eine kleine Verschnaufpause von der Arbeit. Statt der D300s ist nun die D780 mit dem 24-120-er f/4-Objektiv in meiner Tasche. Und eben jene folgende Aufnahme zeigt, warum ich diese Vollformat-Kombi von Anfang an so liebe: Ein extremer Freisteller bei 120 Millimetern und Offenblende. Vorder- und Hintergrund verschwimmen in der UnschÀrfe.
Juli:
Auch in den beiden folgenden Monaten gibt es je zwei Bilder. Einerseits bin ich am Testen des neuen Equipments, anderseits auch viel unterwegs â es ist Urlaubszeit.
Bild eins entsteht bei Heddesbach im Odenwald. Mancher sieht die Windkraftanlagen als Verschandelung der Odenwald-Landschaft. Ich kann das verstehen und war anfangs eher zwiegespalten, gerade, wenn ich an den Blick vom Katzenbuckel denke. Und doch sind sie notwendig. Eines davon dient als Motiv fĂŒr dieses abendliche Bild.
Wenn ich es mir recht ĂŒberlege, sind viele dieser 16 Bilder abends entstanden. Es ist und bleibt meine liebste Tageszeit.
Bild zwei fĂŒhrt uns an einem Donnerstagabend zurĂŒck nach Lobenfeld.
Hier dienen die hĂŒgelige Kraichgau-Landschaft und der Königstuhl erneut als Motiv. Eben dieses Bild ist erst dank neuer AusrĂŒstung und groĂer Offenblende bei langer Brennweite möglich.
August:
Ich bin unterwegs. Neue Orte und Altbekanntes aus neuen Blickwinkel zeichnen diesen Monat aus.
Bild eins zeigt die Innenansicht eines geschichtstrÀchtigen GebÀudes, des Doms zu Mainz. Ein Spiel mit Tiefe, Linien und Licht.
Die Stadt am Rheinknie hat es mir angetan und ich werde garantiert zurĂŒckkehren.
Bild zwei muss mit in diesen RĂŒckblick.
Ich kann mich daran nicht satt sehen. Es hĂ€ngt in 50×70-cm-VergröĂerung an meiner Wand und ziert den Dezember meines Göteborg-Kalenders fĂŒr 2024. Hier passt alles. Es entsteht kaum eine Woche spĂ€ter in meinem Hotelzimmer in Göteborg und zeigt einen Pfeiler der Ălvsborgsbron. Eine schöne Erinnerung an eine Stadt im Umbruch; ein kleiner Ruhepol.
September:
Es ist ein dichter Monat, sowohl auf der Arbeit, als auch bei privaten AusflĂŒgen.
Dieses Bild aus dem Mannheimer Luisenpark kann dies schön illustrieren. Es ist eine Spielerei mit Graufilter und langer Belichtung bei Tageslicht und entsteht wÀhrend eines Besuches der BuGa23.
Oktober:
Hier könnte ich jetzt eine graue FlĂ€che zeigen. Denn so fĂŒhlt sich der Monat fĂŒr mich an. Ich bin krank daheim und habe keine Kraft, mich bei trĂŒbem Wetter auf den Weg zu Fotospots zu machen.
November:
So recht besser ist auch dieser Monat nicht. Immerhin hocke ich nicht mehr daheim und schaffe es, zumindest einen Sonntag auf den Königstuhl zu fahren. Die Aussichtsplattform ist gut gefĂŒllt und der Blick geht gen Stadt.
Dezember:
Das Jahr geht zuende. Ich bin unterwegs. Binnen einer Woche entstehen die folgenden beiden Bilder.
Nummer eins ist eine weitere kurze Pause und fĂŒhrt mich ein drittes Mal nach Lobenfeld. Kurz nach Sonnenuntergang lichte ich die Kraichgau-HĂŒgel ab.
Bild Nummer zwei entsteht am 25.12. in Speyer. Der Dom verschwindet in der Nacht und wird angestrahlt. Aus der Hand fange ich dieses Spiel aus Licht und Schatten mit meinem âNachtsichtgerĂ€tâ ein.
Und damit beschlieĂe ich dieses Jahr und diesen bebilderten RĂŒckblick.
Ich danke Euch, dass Ihr mich begleitet habt und blicke mit Spannung auf das kommende Jahr.
â SnusTux|RenĂ© M. â 30/12-2023
