Viel grün, viel Grau.
Der Intercity bringt uns von der Frankenmetropole nach Südwesten. Entspannt geht es in zwei Stunden zu einer Großbaustelle. Von dort mit U-Bahn und Tram auf den Bopser und mit dem Aufzug 150 Meter nach oben. Von hier schweift der Blick in einen Talkessel.
Es ist das Herz meines derzeitigen Heimatbundeslandes. Willkommen in der „Mir kennet alles, außer Hochdeutsch“-Metropole – willkommen in Stuttgart.

Kleine Häuser, große Prunkbauten, viele Kräne; Altes und Neues. Dazwischen viel Grün.
An diesem Freitagnachmittag Mitte September 2023 bin ich erstmals so richtig in der hiesigen Landeshauptstadt unterwegs und erkunde gemeinsam mit Begleitung die Stadt. Um uns einen Überblick zu verschaffen, besuchen wir den Stuttgarter Fernsehturm. Auf luftiger Höhe schweift der Blick von Süd-Südost nach Nord-Nordwest über die Stadt.
Im Vordergrund ist die Siedlung am Bopser, dahinter die tiefer gelegene Innenstadt. Deren markanteste Bauwerke in der Bildmitte sind das Schloss am linken Bildrand, daneben der schwarze Würfel des Landtages und rechts daneben das prunkvolle Staatstheater. Darüber erstreckt sich die bekannteste Großbaustelle im „Ländle“ – der Stuttgarter Hauptbahnhof, Teil der Bahn-Neutrassierung „Stuttgart 21“. Der markante Turm ist von unzähligen Kränen umringt. Hinter den Neubauten auf der Nordseite weitet sich dicht bebaute Landschaft zu den Stadtteilen Feuerbach und Zuffenhausen.
Die viele Eindrücke und Kontraste brauchen Zeit, um verarbeitet zu werden. Doch nicht nur der Blick ist beeindruckend. Das Bauwerk, auf dem er entsteht, ist einzigartig für seine Zeit. Der 1956 eröffnete Fernsehturm war der erste seiner Art und legte den Grundstein für viele weitere dieser Türme in den folgenden Jahrzehnten – sei es der in Dresden, der Berliner, oder der hiesige in Mannheim. Alle wurden erst durch die Pionierarbeit in Stuttgart möglich.
Die Stadt an sich ist besonders. Mitten in einem engen Talkessel gelegen und nach Nordosten zum Neckar hin geweitet, liegt Stuttgart. Zu nahezu jeder Seite geht es bergan. Der Bopser mit dem Fernsehturm ist einer dieser Berge. Östlich davon zwängt sich der Neckar durch ein enges Tal, das sich erst flussabwärts, hier bei Stuttgart, weitet.
„Viel“ – dieser Begriff passt am besten zur Stadt. Überall ist etwas, besonders am Neckar ist viel Industrie – Auto-Industrie.
Die Innenstadt ist weit und eng zugleich. An diesem Spätsommertag ist es heiß und eine Hitzeglocke liegt über der Stadt. Kann man mögen, ist für mich weniger etwas. Gerade bei winterlichen Inversionswetterlagen steht hier die Luft.
Die Stadt ist vielfältig und lässt sich mit diversen Verkehrsmitteln erkunden. Hierbei ist die „Zacke“ hervorzuheben. Diese Zahnradbahn überwindet auf gut zwei Kilometern Strecke etwa 200 Höhenmeter und ist Teil des städtischen ÖPNV. Ein schönes technisches Denkmal, dass es zu erkunden gilt – wie auch die gesamte Stadt.
Und doch ist es für mich eher eine Gegend für einen (Tages-)Ausflug. Die Weite der Rheinebene ist mir dann doch symBadischer.
Knappe zwei Minuten nach dem Stadtblick schaue ich über den Fernmeldeturm und viel Grün nach Nordosten.

Hier sind die technischen Daten zum Kalender-Bild:
Datum & Uhrzeit: 15.09.2023, 15:24 Uhr
Kamera: Nikon D780
Objektiv: Tamron 100-400VC
Brennweite: 165mm an FX
Blende: f/8
Verschlusszeit: 1/500s
ISO-Wert: 100
Der September bringt uns in eine weitere Landeshauptstadt, die mit vorherigen Kalender-Geschichten in Zusammenhang steht.
Gehabt Euch wohl & bis dahin.
— SnusTux|René M. – 01/08-2025 (19.07.2025)