Viel Wasser und Stein.
Von der Bundesstadt geht es gut 400 Kilometer nach Südosten.
Es erscheint auf den ersten Blick schwierig, zwischen diesen beiden Orten eine Verbindung herzustellen. Und doch gibt es wenigstens zwei Möglichkeiten:
Die erste ist der Wasserweg über Rhein, Main, Main-Donau-Kanal, Altmühl und die Donau.
Möglichkeit Zwei ergibt sich aus den Gründern beider Orte. Beide Städte lagen im Einflussbereich des Römischen Reiches und wurden auch zu dieser Zeit gegründet.

Eine römische Gründung an der Donau mit Steinbrücke? Wir sind im früheren Castra Regina, dem Lager am Regen – heute als Regensburg bekannt.

Ein heller Kirchturm, davor steinerne Bögen; rechts eine kleine Figur auf der Brücke. Darunter fleißt die Donau. Das Ganze ist von Bäumen gesäumt.
Es ist ein Sonntagabend Ende Juni 2024. Lau ist die Luft, still zieht das Wasser der Donau dahin. Nichts erinnert mehr an die Kraft, die nur wenige Wochen zuvor alles mitgerissen hat. Ich habe das Ganze in Heidelberg mitverfolgt – im Süden waren die Verwüstungen ungleich stärker als hier.

Nicht nur das Wasser lässt mich an meine Heimatstadt denken. Die ganze Szenerie hat was von der, zwischen Königstuhl und Neckar gequetschten, Stadt. Auch hier gibt es eine alte Bogenbrücke mit markantem Torhaus, das den Eingang zur Altstadt bildet. Einzig die Berge und das Schloss im Hintergrund fehlen. Wie auch im Sinnbild der Romantik ist die Gegend an der Grenze zwischen Oberpfalz und Niederbayern von vielen Menschen bewuselt.
Nachfolgendes Bild, das kurz zuvor entsteht, zeigt das ganz anschaulich.

Bei diesem ersten Besuch habe ich mich in die Stadt verliebt. Sie ist alt und groß und lässt mich sehr klein werden. Regensburg wirkt mediterran, vor allem durch die vielen Wohntürme und die engen, gepflasterten, Gassen. Und doch fehlt mir etwas, das es im nahezu gleichgroßen Heidelberg gibt, und das für mich eine richtige Großstadt ausmacht: eine Straßenbahn.
So wirkt es doch eher provinziell – vielleicht ist es aber auch ein eher Problem des Freistaates Bayern.
Dazu möchte ich aber nicht weiter mutmaßen. So wie in vielen Städten wurde spätestens in den 1980er Jahren ganz auf Verbrenner-gestützten (Individual-)Verkehr gesetzt. In manchen dieser Städte hat mittlerweile ein Umdenken eingesetzt – so auch in meiner früheren Studienstadt Kiel. Dort soll es wohl bald wieder eine Stadtbahn geben. Ich hoffe sehr, dass dies auch bald in Regensburg passiert und dass dort ein zukunftsträchtiges ÖPNV-System entsteht. Mir ist durchaus bewusst, dass Regensburg in keinem größeren Ballungsgebiet liegt und es dort schwieriger sein könnte, eine Stadtbahn zu bauen.

Trotz allem ist Regensburg eine Reise wert. Nicht nur in der Stadt gibt es viel zu entdecken, auch das Umland bietet sehr viele lohnenswerte Ziele.

Hier sind die technischen Daten zum Kalender-Bild:

Datum & Uhrzeit: 23.06.2024, 19:20 Uhr
Kamera: Nikon D780
Objektiv: Nikkor 24-120VR
Brennweite: 120mm an FX
Blende: f/4
Verschlusszeit: 1/2000s
ISO-Wert: 250

Der März geht hiermit zuende. Freut Euch auf eine neue Geschichte im April.

Gehabt Euch wohl & bis dahin.

— SnusTux|René M. – 01/03-2025 (30.12.2024)