Kalendergeschichten 2025 – Juli

Stein, wohin das Auge auch sieht. Dazwischen ein paar Fachwerk-Einsprengsel. Wuchtige Mauern und Türme. Auf dem höchsten weht die Fahne Frankens. Viele Menschen.
Es ist eine kleine Zeitreise um zwei Tage zurück. Zwischen dem Juni-Bild und diesem liegen jene zwei Tage. Es entsteht am Sonntag zuvor.

Ich bin auf der Hinreise zu meinem beschriebenen Bildungsurlaub und mache einen eintägigen Zwischenstopp in Nürnberg – wohl wissend, dass man sich nicht immer auf die Bahn verlassen kann, und um weniger Stress zu haben. An diesem Sonntag erkunde ich den westlichen Teil der Altstadt; raste an der Pegnitz, erklimme die Mauern der Stadtbefestigung und genieße das kühle Grün auf den mächtigen Wallanlagen. Da bietet sich der Besuch der Kaiserburg an.
Es ist nicht mein erster Besuch der früheren Reichsstadt mit tiefbrauner Geschichte – der „Stadt der Reichsparteitage“. Jahre zuvor war ich in der braunen Geschichte unterwegs, die Nürnberg auch heute noch unübersehbar bestimmt und durch die Protzbauten um den Dutzendteich gekennzeichnet ist. Wer kennt nicht das Bild der versammelten Nazi-Prominenz auf der Zeppelinterrasse.
All das interessiert mich an diesem Sonntag weniger. Ich habe ein paar Stunden Zeit und möchte diese sinnvoll nutzen, ehe es mit dem Zug weiter nach Bamberg geht.

So muss auch der unvermeidliche Blick von der Burg über die Stadt sein. Das Bild entsteht eine gute Minute vor dem Kalendermotiv.