Ein hutzeliges Städtchen.
Hmmm… wie lässt sich eine Verbindung zwischen Mai und Juni schaffen? Das wird schon schwieriger. Vielleicht nehmen wir wieder denselben Weg wie im April, nur dieses Mal in die andere Richtung; und nicht ganz soweit nach Süden. Dort, wo der Main-Donau-Kanal auf den Main trifft, befindet sich diese altehrwürdige Bischofs- und Verwaltungsstadt – gleichsam einer der zwei Hauptorte Oberfrankens.
Wir sind in der kleinsten Stadt dieser Reise angekommen – in der einzigen Nicht-Großstadt.
Willkommen in Bamberg.

An diesem Dienstag meint es die Sonne besonders gut. Zur Mittagszeit hat es um die 30 Grad.
Eine schmale Straße mit hutzeligen Häusern, dahinter gründerzeitlicher Neubau. Niedrige, farbenfrohe, Steinfassaden mit hohen Dächern, ein bisschen Grün. Überall große Torbögen, die in die Höfe führen. An einer der gelben Fassaden ein verräterisches Schild „Gärtner- & Häckermuseum“.
Was hat es damit auf sich? Was macht diese Häuserzeile; das ganze Quartier, samt der umliegenden Blöcke so einzigartig? Mitten in der Stadt finden sich ausgedehnte Gärten, die seit dem Mittelalter bestehen. Hier wurden und werden
Kartoffeln, Zwiebeln, Rüben und sogar Süßholz angebaut. Diese lange Tradition hat dazu geführt, dass die Gärtnerstadt mittlerweile Teil des UNESCO-Welterbegebietes ist. Dieses umfasst primär die Bamberger Altstadt, die seit dem Spätmittelalter nahezu unverändert ist und sich um die Regnitz-Inseln gruppiert. Über allem thront die Bergstadt mit ihren verwinkelten Gassen und dem Dom. Besonders an der Stadt ist das alte Rathaus, das auf einer kleinen Insel steht.
Letztes Jahr komme ich während eines fünftägigen Bildungsurlaubes in den Genuss, Stadt und Umland kennenlernen zu dürfen. Teil dieses Urlaubes ist auch ein Rundgang durch die Gärtnerstadt, samt Besuch des Museums. Hier wird die Geschichte sehr anschaulich dargestellt. In kaum mannshohen Räumen stehen alte Gerätschaften und eine Wohnung ist im Stil der vorletzten Jahrhundertwende eingerichtet. Alles sehr interessant.

Trotz allem verlasse ich die Stadt mit gemischten Gefühlen. Einerseits ist eine solche Stadtlandlandschaft sehr einzigartig, andererseits spüre ich den starken Muff der katholischen Kirche, der über allem liegt. Unabhängig davon ist Bamberg unbedingt einen Besuch wert.

Das nachfolgende Bild entsteht etwa fünf Minuten später und zeigt den Blick in die Gegenrichtung, samt meiner Bildungstruppe.

Die folgenden Tage erkunden wir weitere Facetten Bambergs und begeben uns in das Umland.

Hier sind die technischen Daten zum Kalender-Bild:

Datum & Uhrzeit: 18.06.2024, 13:26 Uhr
Kamera: Nikon D780
Objektiv: Nikkor 24-120VR
Brennweite: 75mm an FX
Blende: f/8
Verschlusszeit: 1/500s
ISO-Wert: 125

Im Juli geht es wieder in eine „richtige“ Großstadt.

Gehabt Euch wohl & bis dahin.

— SnusTux|René M. – 01/06-2025 (01.07.2025)